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Rebsorten

Eine der großen Anfangsfragen des Vorstandes war, welche Rebsorten sollen in dem Weinberg hinter dem Schloß angepflanzt werden.

Schon schnelll kam, auch aufgrund der Expertise von dem Vorstandsmitglied des Vereins Limburger Schlosswingert e.V. Terrill Eckert, eine Focussierung auf PiWi Rebsorten.

PiWi steht als Kürzel für die Pilzwiderstandfähigkeit der entsprechenden Reben. So sind PiWi Reben meisten gegen den Echten und den Falschen Mehltau resistent. Allgemein bezechnet man die PiWi Rebsorten als pilzresistente, pilztolerante oder einfach als robuste Sorten. Die PiWi Reben sind aus Kreuzungen zwischen Europäer-Reben und pilzresistenten Spezies von Amerikaner-Reben hervorgegangen.

Nach Besuchen der Fachhochschule in Geisenheim und dortigen Gesprächen und Beratungen mit Professor Dr. Schmidt, Leiter des Institutes für Rebenzüchtung, sowie einem Besuch und intensem Gespräch und Beratung mit Herrn Antes sen. vom Weinbau Service und Rebveredler Antes in Heppenheim/Bergstrasse, sind wir in der Auswahl der Rebsorten zu folgenden Beschlüssen gekommen.

Der Stadt Limburg werden die nachfolgenden Reben mit der weiter unten beschriebenen Unterlage zur Anpflanzung vorgeschlagen:

1) Souvignier gris

Souvignier gris ist eine pilzwiderstandsfähige Weißweinsorte. Die Sorte wurde 1983 am Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg neu gezüchtet und besitzt eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen die Pilzkrankheiten Peronospora, Oidium und Botrytis. Diese Eigenschaften ermöglichen auch in niederschlagsreicheren Weinbaugebieten die Anzahl von Pflanzenschutzmaßnahmen zu reduzieren.
Die Abstammung der Rebe entsammt aus einer Kreuzung von Seyval Blanc x Zähringer

2) Felicia

Felicia ist eine Weißweinsorte mit mittlerer Widerstandsfähigkeit gegen den Falschen Mehltau und hoher Resistenz gegen den Echten Mehltau. Die Kreuzung dieser Neuzüchtung erfolgte 1984 am Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof zwischen den Sorten Sirius und Vidal Blanc. Der Sortenschutz wurde 2004 erteilt. Die saatgutrechtliche Zulassung vom Bundessortenamt erfolgte im Dezember 2020 und kann damit in den meisten Weinanbaugebieten zur Qualitätsweinproduktion verwendet werden.
Durch seine Widerstandsfähigkeit gegen die Mehltaupilze kann der Pflanzenschutz um 70–80 % im Vergleich zu traditionellen Rebsorten reduziert werden. Große, goldgelbe Beeren machen Felicia auch für die Nutzung als Zierrebe an Hauswänden und Pergolen attraktiv und die lockere Traubenstruktur macht Felicia recht unempfindlich gegenüber Botrytis. Zudem besitzt sie eine Resistenz gegen Schwarzfäule.
Felicia weist ein relativ hohes Ertragsniveau auf und reift vergleichbar mit Müller-Thurgau. Sie liefert ein von blumigen Aromen geprägtes Bukett, welches in manchen Jahren mit einem dezenten, angenehmen Muskatton kombiniert ist. Die Weine sind bekömmlich mit harmonischer Säure und erreichen oft Spät- und Auslesequalität.

Unterlage

Als Unterlagsrebe wurde die Kober 5BB ausgesucht.

Als Unterlagsrebe (verkürzt auch Unterlage) bezeichnet man im Weinbau die Mutterpflanze aus Rebstamm und Wurzelsystem, auf die Triebe (Edelreiser) einer anderen Rebsorte aufgepfropft werden (Pflanzenveredelung). Bei den Unterlagsreben handelt es sich üblicherweise um amerikanische Rebsorten (“Amerikanerreben”) und bei den Edelreisern um europäische Reben (“Europäerreben”).

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